Digitale Transformation im
ländlichen Raum

Wir fragen Jon Erni, Gründer & CEO von miaEngiadina und Vorstandsmitglied des Vereins Smarter Thurgau zur digitalen Transformation im Thurgau und in Graubünden.

Mein digiTal

Mit miaEngiadina brachte Jon Erni den Kanton Graubünden in Bewegung. Seit über fünf Jahren verfolgt er mit seinem Team die Mission, die Menschen im Engadin zu vernetzen und das Engadin zum beliebten Arbeits-, Wohn- & Inspirationsort für Einheimische, Zweitheimische & Gäste zu entwickeln. Als Wertschätzung für diese Arbeit wurde das Engadin 2021 mit dem Titel „das digitalste Tal der Schweiz“ ausgezeichnet. Jon Erni freut sich: „Die Auszeichnung ist eine wirkliche Anerkennung für die geleistete Arbeit. Mein Team und unsere grosse Gruppe von über 1.000 Vereinsmitgliedern sind stolz, den Titel `digitalstes Tal der Schweiz´ tragen zu dürfen! Und wir ruhen uns nicht darauf aus, wir wollen unsere digitale Plattform ausbauen, wir planen ein umfassendes Programm in unseren Mountain Hubs, dem InnHub PopUp in La Punt und dem Mountain Hub Scuol und wir sind täglich bemüht, die Menschen für die Digitalisierung zu sensibilisieren.

Wie steht es um die Startbedingungen für Graubünden?

Jon Erni ist sich sicher, dass die Digitalisierung besonders für den ländlichen Raum Möglichkeiten bietet, da sie ein Mittel ist, Menschen und Organisationen zu befähigen, mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen. Für Graubünden räumt er ein: „Im Vergleich zum Thurgau haben wir keinen so guten Ausgangspunkt. Die Infrastruktur im Thurgau ist viel besser. Wir kämpfen mit Abwanderung, den Problemen, die die Abgeschiedenheit mit sich bringt. Wenn man sich die Lebens- & Arbeitswelt ganzheitlich anschaut, dann müssen wir in Graubünden einen Schritt weiter gehen als es im Thurgau nötig ist. Nur mit digitalen Tools können wir den Aufenthalt verbessern und dafür sorgen, dass Leute bleiben bzw. kommen: Wir im Engadin haben einen riesen Handlungsdruck zur Digitalisierung! Die Politik im Kanton Graubünden hat dies auch erkannt und investiert 40 Mio. Franken, um die Digitalisierung anzupacken.“

Verein Smarter Thurgau & Verein GRdigital

Beide Vereine möchten die Digitalisierung im ländlichen Raum tatkräftig vorantreiben. Dazu tauschen sich beide Vereine in ihrem Vorhaben aus: Jon Erni engagiert sich als Coach und Redner für den Verein Smarter Thurgau und die Vereinsarbeit von Smarter Thurgau erwies sich für die Digitalisierungsstrategie und erste Konzeptpapiere von GRdigital als hilfreich. Beide versuchen, dass angestrebte Projekte der DNA ihrer Region entsprechen, denn es macht wenig Sinn, einfach die Engiadiner Projekte im Thurgau zu duplizieren, meint Jon Erni. Über die zukünftige Rolle des Smarten Thurgaus sagt Jon Erni: „Die Aufbauarbeit für den Verein Smarter Thurgau ist gemacht. Nun braucht es eine ständige Geschäftsstelle, damit der Verein weiterhin als Enabler und Wegbegleiter, fungieren kann. Ich persönlich wünsche dem Verein, dass noch mehr Mitglieder, gerade jüngere, gewonnen werden können und dass die Politik die Wichtigkeit des Vereins erkennt und die langfristige Finanzierung sichert.“

Digitale Teilhabe

Zur Teilhabe an der Digitalisierung – ganz gleich welchen Alters oder welcher Herkunft – spielt Bildung eine zentrale Rolle, sagt Jon Erni. „Schon früh in der Schule ist Digitalisierung zu leben und zu vermitteln und die, die nicht digital ausgebildet sind, muss man mit kleinen Schritten für die Digitalisierung begeistern. Vereinfacht die Digitalisierung den Alltag der Menschen, dann wächst bei eher digital-fernen Menschen automatisch die Freude und Begeisterung für diese Technologien.“

Community first!

Jon Erni hat sich zur Devise gesetzt, die Digitalisierung als Mittel zum Zweck einzusetzen. Nicht die Technik steht im Mittelpunkt, sondern die menschlichen Bedürfnisse. „Im Engadin sorgen wir nicht nur für die technische Infrastruktur & Ausstattung von Glasfaser, Anschlüssen und so weiter, sondern machen Veranstaltungen, um die Menschen physisch zu erreichen. Wir schätzen ein reales Publikum in den Mountain Hubs. Hierfür sprechen wir die Menschen nicht nur via Social Media an, sondern auch über lokale Zeitungen. Wir gestalten das Veranstaltungsprogramm zusammen mit den Vereinen und unterstützen sie auch, wie den Hockeyclub, die Opera Engiadina oder auch Kulturstiftungen, um zusammen unsere Botschaften zu verbreiten.“

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