Digitale Transformation bei der NRP Ingenieure AG

Der Umgang mit Daten gehören für die NRP Ingenieure AG zum Kern ihres Geschäfts. Was nicht bedeutet, dass die digitale Transformation automatisch passiert. Bei der Ostschweizer Firma setzt man sich seit je her mit dem Thema auseinander und versucht den Prozess seit 2019 gezielt voranzutreiben.

Raumbezogene Daten sind die Grundlage für das Dienstleistungsangebot des Unternehmens mit rund 70 Mitarbeitern an sechs Standorten. In den Bereichen Tiefbau, Geomatik und Raumplanung stellen sie die Grundlage für Projektierungen aller Art dar. Einen Namen gemacht hat man sich aber auch mit Kompetenz in der Erfassung, Haltung, Aufbereitung und Veredlung raumbezogener Daten. So liefert und unterhält die NRP Ingenieure für zahlreiche Gemeinden Geo-Daten aber auch Werkkataster und erledigt Vermessungsaufgaben, auch mittels Drohnen oder Laserscanning. Trotz dessen man so nah am Thema Daten und damit dem «Gold des digitalen Zeitalters» dran ist – ein Selbstläufer ist die digitale Transformation damit noch lange nicht. «Als wir im Jahr 2019 unsere Strategie einem Review unterzogen haben, spielte das Thema digitale Transformation eine grosse Rolle. Wir mussten feststellen, dass zwar alle mit den Buzz Words vertraut waren, aber wenig gemeinsames Verständnis da war» so Roland Hollenstein, CEO und Kopf der digitalen Transformation bei NRP.

Die «digitale Expedition» als Prozess

Mit dieser Ausgangslage waren konkrete Massnahmen schwer abzuleiten, sodass die Geschäftsleitung entschied eine aus den Unternehmensbereichen besetzte Arbeitsgruppe einzusetzen. Die breite Aufstellung des Teams machte es möglich, interdisziplinär aus allen Bereichen Ideen aufzunehmen, aber auch Ideen in alle Unternehmensbereiche weiterzugeben. Der Geschäftsleitung war es enorm wichtig, dass die Mitarbeitenden die Digitalisierungsmassnahmen mit entwickeln und damit auch mittragen. Insbesondere die jüngeren Vertreter der Belegschaft sollten eingebunden werden um mit ihren zahlreichen Ideen, ja sogar Forderungen die digitale Transformation voranzutreiben. Die Geschäftsleitung übernahm die Aufgabe, die Ideen zu konkretisieren, eine digitale Agenda zu definieren und dann auch weiterzuentwickeln. Den gesamten Prozess sieht Roland Hollenstein als «Investition in ein digitales Denken» aber auch in den «Abbau von Hemmschwellen und Ängsten». Das alles brauche seine Zeit, aber durch die gezielte Setzung von Impulsen und Mitnahme von Quick-Wins habe sich die Herangehensweise bereits ausgezahlt und die digitale Transformation nehme Fahrt auf. Die Arbeitsgruppe Digitale Transformation ist nun  zur stehenden Einrichtung im Unternehmen geworden und hat noch einige Herausforderungen zu meistern.

Digitale Innovationen fordern das gesamte Unternehmen

Die digitale Transformation bei der NRP Ingenieure AG umfasst die Optimierung von internen Prozessen und die Entwicklung von neuen Produkten. Der CEO ist vor allem an den Möglichkeiten der digitalen Transformation für neue Produkte interessiert: «Was kann man aus den Raumdaten mit Hilfe digitaler Möglichkeiten weiterentwickeln?» So widmet man sich aktuell gezielt einem Konzept zum Datenmanagement. Des Weiteren werden konkrete Umsetzungen angegangen, wie zum Beispiel, dass ab 2023 die Projektierungen nur noch dreidimensional erstellt werden. «Das hört sich einfach an, der Entscheid zieht aber einen Rattenschwanz an Folgeentscheidungen nach sich» so Hollenstein. Dies löse Investitionen und Neustrukturierungen bei Hardware, Software und den notwendigen Kompetenzprofilen des Personals aus. Aus Führungssicht gerade für kleinere und mittlere Unternehmen seien solche Entscheidungen herausfordernd. Aufgrund von Ressourcen­beschränkungen habe man oft nur einen Schuss frei. Zudem berge die hohe Geschwindigkeit der digitalen Transformation immer die Gefahr, dass eine heutige Entscheidung morgen bereits überholt sei. Eine gute Evaluation und am Ende die notwendige Portion Mut für eine Entscheidung seinen wichtig.

Digitalisierung als Unterstützung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Der zweite Fokus bei der digitalen Expedition der NRP Ingenieure AG liegt auf der Optimierung der Arbeitsprozesse. Digitale Tools sollen als Hilfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt werden. Die Projektingenieure und -Ingenieurinnen sind heute mit Tablets und Smartphones draussen unterwegs. So wird einerseits die Datenerfassung vereinfacht, aber auch die Verfügbarkeit von Daten und Informationen an einem konkreten Projektort massiv erhöht. Dies alles trägt am Ende auch zur Erhöhung der Qualität der Daten bei.

Das Arbeiten bei der NRP Ingenieure AG wurde aber auch unter dem Blickwinkel «New Work» betrachtet – bereits, bevor die Corona-Pandemie vor allem beim Home-Office neue Fakten geschaffen hat. Roland Hollenstein betrachtet das Thema aus mehreren Blickwinkeln «Wir versuchen hier unseren Mitarbeitenden Rahmenbedingungen bereit zu stellen, die sowohl individuelle Flexibilität ermöglichen, aber auch den Zusammenhalt und die notwendige Bindung und den Austausch zwischen den Mitarbeitenden fördern.» 50% der Arbeitszeit kann man heute als Mitarbeitender im Home-Office verbringen, wenn man will. Andere Dinge fallen manchmal aber auch den Gegebenheiten zum Opfer; der angedachte Ruheraum in Amriswil musste bald als weiteres Büro genutzt werden, da die Firma ständig wächst.

Smarter Thurgau als Ideengeber und Reflexionsinstanz

Für die digitale Expedition hat man die firmeninternen Kräfte mobilisiert, aber auch den Input von aussen gesucht. Es sei wichtig, die eigenen Ideen mit externen Sichtweisen zu spiegeln und externes Know-how in den Innovationsprozess einzubinden. «Dabei unterstützt uns Smarter Thurgau seit rund eineinhalb Jahren sehr gut» sagt CEO. Nach den ersten Gesprächen war für Roland Hollenstein klar, dass Smarter Thurgau ein natürlicher Partner für die digitale Expedition der NRP Ingenieure AG mit hohem Synergiepotential für beide Seiten ist. Vor allem im Bereich Produktinnovation mit Blick auf die Wirkung im Markt unterstützt der Verein. In intensiven Workshops wurden verschiedenen Optionen erarbeitet und aufgezeigt. Mit dabei waren die Geschäftsleitung, aber auch jüngere Mitarbeitende der NRP Ingenieure AG. Auch hier spielte das Denken in Eco-Systemen eine grosse Rolle bspw. die Produktentwicklung gezielt mit Netzwerkpartnern anzugehen.

“Der Verein Smarter Thurgau unterstützt und begleitet uns im Rahmen der digitalen Transformation, damit wir weiterhin ein starker Partner für unsere Kunden in unserer Region sein können.”

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