Sicherheit und Gesundheit in einer digitalisierten Welt

Im Rahmen des Smarter Thurgau Innovationstags diskutierten zahlreiche Teilnehmer engagiert über das Thema Sicherheit und Gesundheit im Kontext der digitalen Transformation. Eine erste Zusammenfassung der Diskussionsergebnisse finden Sie hier.

Ausgangspunkt der Diskussionsrunden zum Thema waren die folgenden Leitfragen:

Begleitende Fragestellungen

Inwiefern kann unser Gesundheitssystem von digitalen Möglichkeiten profitieren? Stichworte: länger im eigenen Umfeld bleiben | Kosten senken

Eine strategische Knacknuss: Wo helfen uns smarte Assistenten und wo braucht es sicherlich den Menschen in der medizinischen Betreuung?

Wie in anderen Bereichen auch, basieren smarte Lösungen im Gesundheitssektor auf der Nutzung von Daten. Die digitalen Möglichkeiten erlauben es Daten in einer nie gesehen Quantität und Qualität bereit zu stellen. Diese können bspw. genutzt werden, um das ganz persönliche Wohlbefinden zu erhöhen oder besser mit einer individuellen Gesundheitssituation leben zu können. Die überwiegende Zahl von Personen besitzt heute ein smartes Gerät – Uhr, Mobiltelefon usw. – welche in der Lage sind Vitaldaten zu registrieren, den Ort zu bestimmen oder auch einen Sturz zu registrieren und digitale Dienste abzurufen. Dabei liessen sich aus Systemsicht durch ein besseres Gesundheits- und Krankheitsmanagement jeder einzelnen Person auch noch gesamthaft die Kosten senken. So weit, so herausfordernd in den Details der praktischen Umsetzung.

In den Diskussionsrunden wurde denn auch zunächst über die notwendigen Voraussetzungen für smarte Lösungen im Gesundheitssektor diskutiert:

Voraussetzungen  
Nutzersicht Vertrauen und Akzeptanz sicherstellen
Klar erkennbarer Mehrwert von digitalen Services
Datensicht Datenschutz und -sicherheit, der Nutzer bestimmt was mit den Daten passiert (Datenhoheit), die Daten sind vor unbefugter Änderung und Manipulation sicher (Datenintegrität), der Umgang mit den Daten ist absolut transparent
Daten an einem Ort verfügbar
Technologiesicht Technologische Voraussetzungen für digitale Gesundheitsservices auf Nutzerseite sind gegeben (Verfügbarkeit von Endgeräten)
Technologische Machbarkeit vieler Lösungen steht ausser Frage

Das Vertrauen und die Akzeptanz von digitalen Gesundheitslösungen sind dabei stark abhängig davon, wie gut man die Voraussetzungen in Bezug auf die Daten erfüllen kann und dies auch entsprechend kommuniziert. Ausserdem setzen viele vielversprechende Lösungen voraus, dass alle Gesundheits- und Krankheitsdaten auf einer Plattform verfügbar sind.

Ansatzpunkte für smarte Lösungen wurden zunächst aus Sicht der Nutzer thematisiert, wobei sehr konkrete Probleme und Bedürfnisse angesprochen waren:

Bedürfnisse aus Nutzersicht

Problemstellungen Ansatzpunkte
Unübersichtlichkeit und mangelnde Transparenz aus Sicht des Patienten (Mehrfachuntersuchungen, wann behandeln usw.) – für den Patienten fehlt eine neutrale ganzheitliche Betreuung unter Betrachtung aller Aspekte seiner Gesundheit und aller Leistungserbringer «Digitaler Gesundheitscoach» für die einzelne Person, der alle Dienstleistungserbringer, die für die Person Leistungen erbringen koordiniert und matched
Zugang zu verfügbaren Behandlungstermine (insbes. bei Fachärzten) zentrale Plattform, auf der alle Ärzte registriert sind und wo man freie Termine einsehen/abrufen kann; Online-Echtzeit Behandlungsplan
Wartezeiten im Wartezimmer Rechtzeitige automatische Mitteilungen über längere Wartezeiten

Die gestiegene Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten bietet auch viele Möglichkeiten für smarte Geschäftsmodelle neuer und etablierter Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen:

Voraussetzungen Ansatzpunkte
Mehrwert für den Nutzer, damit er seine Daten überhaupt zur Verfügung stellt Bonisysteme im Versicherungswesen
Netzwerkfunktionen und Netzwerkboni
Plattform, die Dienstleistungen rund um die Gesundheit sichtbar und zugänglich macht und auf der verschiedene Anbieter ihre Einzel-Services zu integrierten Lösungen bündeln können

Video Zusammenfassungen

Zusammenfassung durch Horst Wurm

Horst Wurm fasst die Workshop-Sessions I & II für den Bereich Gesundheit für die Teilnehmer vom Innovationstag Smarter Thurgau 2020 zusammen.

Zusammenfassung durch Carol Anne Krech

Carol Anne Krech fasst die Workshop-Sessions I & II für den Bereich Gesundheit für die Teilnehmer vom Innovationstag Smarter Thurgau 2020 zusammen.

Wie geht es weiter?

Die smarten Ansatzpunkte aus den Workshops werden wir nun gezielt evaluieren, priorisieren und zu umsetzbaren Projekten weiterentwickeln. Wir freuen uns über weitere Inputs und tatkräftige Hände, die mitgestalten wollen!