Wie eine alte Management Methode aus Japan bei der Digitalisierung hilft
In der heutigen sich rasant entwickelnden Welt, suchen Unternehmen ständig nach Möglichkeiten Abläufe zu optimieren und ihre Effizienz zu steigern. Lean (also schlankes) Management ist dabei eine altbewährte Methode, um Prozesse von Ineffizienz und Redundanz weitestgehend zu befreien.
Bewährter Management Ansatz vom anderen Ende der Welt
Und was haben die Japaner jetzt damit zu tun? Lean Management, auch bekannt als Lean Manufacturing oder Lean Thinking, hat seine Wurzeln im Land der aufgehenden Sonne. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte Toyota das Toyota Production System (TPS). Dieses innovative Konzept betonte Verschwendungsbeseitigung, kontinuierliche Verbesserungsprozesse und die Einbeziehung der Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess.
Schlanke Prozesse im Vordergrund
TPS wurde zum Prototyp für Lean Management, das sich weltweit rasant verbreitete. Es revolutionierte die Produktionsprozesse und legte den Grundstein für den modernen Lean-Ansatz. Japan bleibt eine Quelle kontinuierlicher Weiterentwicklung von Lean und inspiriert Organisationen weltweit, ihre Abläufe effizient und verschwendungsfrei zu gestalten.
Lean Process Management ist aus eben genau diesem Lean Management Ansatz abgeleitet und sorgt dafür, dass Prozesse schlank, effizient sowie nutzer- und kundenorientiert gestaltet werden. In den letzten Jahren hat sich, im Zuge der Digitalisierung, die Kombination von Lean Process Management und Prozessautomatisierung als Erfolgsrezept etabliert.
Und dann war da noch die Automatisierung ...
Prozessautomatisierung ist im Kern der Einsatz von Technologie, um repetitive und regelbasierte Aufgaben auszuführen und den Bedarf an menschlichem Eingreifen zu reduzieren. Dies beschleunigt nicht nur die Abläufe, sondern minimiert auch das Potenzial für Fehler, was zu konsistenten und fehlerfreien Ergebnissen führt.
Wir haben es hier also mit zwei eigentlich unterschiedlichen Ansätzen zu tun, die aber im Kern eines gemeinsam haben: die Steigerung der Effizienz. Dadurch ergänzen sie sich gegenseitig und sind in der Kombination ein starker synergetischer Ansatz, um die eigenen Prozesse zu überdenken, neu zu gestalten und zu digitalisieren/automatisieren.
Hier sind 5 Punkte die veranschaulichen, wie sich Lean Process Management und Prozessautomatisierung perfekt ergänzen:
- Identifizierung von Engpässen: Lean Process Management beinhaltet die Identifizierung von Engpässen und Einschränkungen innerhalb von Prozessen. Die Prozessautomatisierung kann dann strategisch angewendet werden, um diese Engpässe zu beseitigen und den gesamten Prozessfluss zu beschleunigen.
- Fehlerreduktion: Die Automatisierung reduziert die Wahrscheinlichkeit von menschlichen Fehlern. In einer Lean-Umgebung ist dies entscheidend, da sichergestellt wird, dass Prozessverbesserungen kontinuierlich beibehalten werden und Fehler nicht wieder in den Arbeitsablauf gelangen.
- Datengetriebene Entscheidungsfindung: In der Umsetzung beider Ansätze werden wertvolle Daten generiert. Lean-Tools wie Wertstromanalyse (Value Stream Mapping) und Prozessflussanalyse liefern Erkenntnisse, während Automatisierungssysteme detaillierte Betriebsdaten erzeugen. Gemeinsam ermöglichen diese Erkenntnisse eine datengesteuerte Entscheidungsfindung, um Prozesse weiter zu optimieren.
- Verbesserte Kundenorientierung: Der kundenorientierte Ansatz des Lean Process Managements passt perfekt zum Ziel der Prozessautomatisierung, die Kundenerfahrungen durch schnellere Reaktionszeiten und fehlerfreie Servicebereitstellung zu verbessern. Der Ansatz erlaubt es auch prozessübergreifende digitale Customer Journeys zu gestalten.
- Skalierbarkeit: Wenn Unternehmen wachsen, stehen sie oft vor Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung des gleichen Effizienzniveaus. Die Automatisierung kann sich skalieren lassen, um erhöhten Arbeitsbelastungen gerecht zu werden und sicherzustellen, dass Lean-Prinzipien weiterhin effektiv angewendet werden.
Zusammenfassend sind Lean Process Management und Prozessautomatisierung keine konkurrierenden Strategien, sondern ergänzen sich optimal. Wenn sie sorgfältig integriert werden, schaffen sie eine dynamische Synergie, die es Unternehmen ermöglicht eine höhere Effizienz zu erreichen, Kosten zu senken und die Gesamtqualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern. Durch die Integration sowohl von Lean-Prinzipien als auch von Automatisierungstechnologien können Unternehmen in einer zunehmend schnelllebigen und anspruchsvollen Marktumgebung agil und wettbewerbsfähig bleiben.